Wirtschaftskriminalität erkennen: Typische Warnsignale für Unternehmen

Wirtschaftskriminalität ist auch in Deutschland ein nach wie vor gewaltiges Problem, insbesondere die Digitalisierung hat die Anzahl der Fallzahlen stark ansteigen lassen. Alleine im vergangenen Jahr 2024 wurden insgesamt 61.358 Delikte im Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität polizeilich erfasst – eine Zunahme von 57,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders heraus stach dabei die Anzahl der erfassten Fälle des Abrechnungsbetrugs, hier lag die Zunahme bei 47,6 Prozent. Wie können Unternehmen Fälle von Wirtschaftskriminalität erkennen und was sind typische Warnsignale?

Überhöhte Rechnungen & Co.: Anzeichen für Abrechnungsbetrug

Um Abrechnungsbetrug erkennen zu können, ist eine sorgfältige Prüfung der Abrechnungen unumgänglich. Die Täter sind hier sehr kreativ und lassen sich stetig neue Maschen einfallen, um unrechtmäßige Gelder überwiesen zu bekommen. Typische Anzeichen sind etwa:

• Überhöhte Rechnungen: Leistungen oder Waren werden in höherem Umfang als tatsächlich erbracht bzw. vereinbart wurde.
• Nicht erbrachte / nicht dokumentierte Leistungen: Rechnungen für Dienstleistungen oder Waren, die tatsächlich nicht erbracht oder nicht dokumentiert wurden.
• Unstimmige Abrechnungen: Fehlerhafte, falsche oder fehlende Abrechnungsziffern, abweichende oder falsche Datumsangaben, doppelte Rechnungen oder nicht nachvollziehbare Kombinationen von Leistungen sind häufig ein sicheres Anzeichen für Betrug.

Mitarbeiterdiebstahl: Ein Vertrauensbruch mit schwerwiegenden Folgen

Wenn Lagerbestände regelmäßig unstimmig sind, Kassenfehler sich häufen, Transaktionsmuster verdächtig erscheinen oder andere Unregelmäßigkeiten auftreten, stehen oft die eigenen Mitarbeiter in Verdacht. Das ist besonders tragisch, denn das gegenseitige Vertrauen ist unabdingbar für langfristigen Erfolg. Unternehmen können Mitarbeiterdiebstahl nur mit einer umfassenden Strategie effektiv bekämpfen und müssen präventive Maßnahmen ergreifen, die starke interne Kontrollen, technologische Lösungen wie Sicherheitskameras und die Förderung einer ethischen Unternehmenskultur umfassen.

Anzeichen für Datenabfluss rechtzeitig bemerken und verhindern

Typische Anzeichen für Datenabfluss bzw. Datenlecks, die bei jeder IT-Abteilung die Alarmglocken angehen lassen sollten, sind ungewöhnlicher Datenverkehr, Systemwarnungen oder auffällige Verhaltensmuster. Dazu zählen insbesondere:

• Plötzlicher Anstieg von Datenverkehr, Ausgangsverbindungen zu unbekannten IP-Adressen oder hoher Upload-Traffic ohne nachvollziehbaren Grund.
• Unerklärliche Logins von unbekannten Geräten, veränderte Passwörter oder fehlende E-Mails.
• Langsame Systeme, unerwartete häufige Abstürze oder unbekannte Hintergrundprozesse.

Darüber hinaus ist es ratsam, auch auf Veränderungen im Nutzerverhalten zu achten. Dazu zählt etwa das Anlegen neuer Benutzerkonten mit hohen Berechtigungen oder das plötzliche Verschieben bzw. Kopieren großer Datenmengen. Eine kontinuierliche Überwachung und Analyse der IT-Systeme ist unumgänglich, um etwaige kriminelle Aktivitäten frühzeitig zu bemerken.

Komplexe Fälle von Wirtschaftskriminalität transparent und rechtssicher aufklären

Bei einem Verdacht auf Wirtschaftskriminalität können Unternehmen die Unterstützung einer auf Wirtschaftskriminalität spezialisierten Detektei in Anspruch nehmen. Diese kann durch diskrete Ermittlungen und Untersuchungen Beweise sichern, Täter identifizieren und gerichtsverwertbare Ergebnisse liefern. Zudem bieten viele Detekteien auch Risikoanalysen und Präventionsberatung an, wodurch zukünftige Schäden effektiv verhindert werden können. Dabei arbeiten sie in der Regel eng mit Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten zusammen, um auch komplexe Fälle von Wirtschaftskriminalität transparent zu machen und rechtssicher aufzuklären.